Montag, 2. September 2013

Was ist den nun eigentlich DungeonSlayers?

DungeonSlayers ist nicht nur mit einer hübschen kleinen Box in meinem Regal vertreten sondern tatsächlich eines von den Rollenspielen, die ich mehr oder weniger regelmäßig hervorhole um es zu zocken. Und wie ich es zocke zeigt vielleicht nochmal einen anderen Winkel, mit dem man auf dieses Spiel schauen kann.


Der Goblinbau ärgerte sich am 01.09. über die Zuordnung von DS (DungeonSlayers) als OSR (OldSchoolRollenspiel).
Für die, die nicht wissen, was DungeonSlayers ist, finden hier eine sehr gute Rezension und hier alles weitere.

Meine Meinung dazu ist: Inhaltlich ist es eine Liebeserklärung an die guten, alten durch-den-Dungeon-kriechen-Spiele. Regel technisch ist es, das simpelste und zugleich für Einsteiger einfachste System, dass ich bisher gespielt habe.

Als mein Töchterchen zunehmend fragte, was wir da immer abends mit Freunden im Wohnzimmer spielen, wenn sie ins Bettchen muss und auch immer öfter nachhakte, ob sie das nicht endlich mal mitspielen könnte, begab ich mich auf die Suche nach einem kinderfreundlichen System. Die Kleine war da noch 6 und sie konnte kaum lesen und sicher bewegte sie sich nur im Zahlenraum von 1-20 wenn es um Addition und Subtraktion ging.
Also schied sowas wie Das Schwarze Auge schon mal völlig aus. Shadowrun und andere große Produkte erwarten einfach zu viel Regelwissen und in-Büchern-Nachschlagerei, dass ich meiner Kleinen nicht zumuten wollte.
Eine Internetrecherche offenbarte mir ein paar Versuche anderer rollenspielender Eltern etwas passendes selbst zu schaffen, aber die Voraussetzungen waren eher für 10+ Jährige oder wirkten unausgegoren.
Da erinnerte ich mich zum Glück an eine DIN-5 kleine Box, die ich beim Uhrwerk Verlag auf der Spiel 2011 in Essen dem guten Patric Götz abgekauft hatte um an Tagen, wo nicht alle Spieler können mal eine Alternative für zwischendurch zu haben. Dafür wurde es sogar auch beworben. Mal einen gediegenen Dungeoncrawl für zwischendurch mit simplen Regeln, die locker flockig erlernt und werden und in denen man sofort wieder drin ist. Gepaart mit den vielen kleinen gratis Abenteuern war es damals einfach zu verlockend für mich.
Nun holte ich die Schachtel aus dem Regal, blätterte durch das kleine Regelbüchlein und dachte mir: "Hmm... ich lese mir das hier durch, erkläre es kurz Frau und Kind und in einer halben Stunde machen wir schnell Charaktere und spielen los. Ich halte mich mit blutrünstigen Beschreibungen zurück und dann kann sich meine Kleine mit Skeletten und Riesenratten anlegen."
Und siehe da: Durch die clever gestalteten Charakterbögen und die simplen aber gut durchdachten Kampfregeln spielen wir das seitdem immer mal wieder. Die inzwischen 7-Jährige kommt lässig mit dem gesamten System zurecht. Wenn sie damit also klar kommt, dann muss es einsteiger freundlich sein.

Im übrigen ist das ganze Spiel "Free-to-play". Runterladen und losspielen ist also möglich. Nur für die hübsche Box mit Monstermarkern, Weltkarte, vorausgedruckten Handouts etc. legt man ein paar Euronen auf die Ladentheke.

Und wo wir schon mal über den Uhrwerk-Verlag reden: Ich habe heute eine Einladung zu einer Runde DeadLands erhalten. Wenn das geklappt hat erstatte ich hierzu auch gerne noch Bericht.

Aber was sind denn noch eure Erfahrungen mit DungeonSlayers? Hast Du vielleicht schon mal das neue GammaSlayers angespielt und kannst was dazu sagen? Darüber sollten wir reden.

4 Kommentare:

  1. Was sagt die Kleine denn zu erlittenem Schaden und Charaktertoden? Ist das schon "Rollenspiel" im Sinn einer Identifikation (was bestimmt problematisch ist) mit ihrer Figur, oder mehr Brettspiel-Feeling, und wenn der Charakter stirbt, wird halt schnell ein neuer gemacht?
    Bei DS ist es ja durchaus mal drin, auf einen Schlag das Zeitliche zu segnen...

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  2. Das ist eine verdammt gute Frage.
    Im Moment nimmt sie es offensichtlich so wie beim spielen mit den Playmobil Rittern, Drachenkriegern und Piraten: Es gehört zur Geschichte dazu, das der Drache einen Ritter mit seinem Flammenstrahl tötet, bis der König ihn erschlägt. Und leider haben die Piraten diese Ablenkung genutzt, um in die Burg zu schleichen und sie zu erobern.
    Sie nimmt das Thema Schaden völlig locker auf und ist damit als Spielerin umgänglicher als einige andere Erwachsene, mit denen ich in der Vergangenheit gezockt habe. Und der Tod wird recht abstrakt von ihr betrachtet.
    Solange sie jedenfalls ihren Charakter wie eine immaterielle Puppe betrachtet, hat sie imho die richtige Einstellung dazu. Puppen können im Spiel sterben. In einem neuen Spiel hat man eine andere Puppe (z.B. die Spielfigur des Königs ist jetzt ein Priester).
    Ihr Charakter ist bisher nicht gestorben. Aber es gab schon Nahtoderfahrungen bei ihren Kameraden, also den Chars von meiner Frau und mir. Da war sie nur im Spiel sauer auf die mutierte Riesenratte und fing nicht an zu weinen oder rumzuschreien oder sonstwas. Das sie unsere Chars mit einem eingeflößten Heiltrank von der Schwelle des Todes retten durfte, hatte sie erst nach dem Kampf erfahren. Da war ich als Spielleiter einfach zu weich.

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  3. Interessanter Bericht. Und wenn Deine siebenjährige Tochter damit klarkommt, was übrigens im Forum auch von anderen in ähnlicher Weise mit ihrem Nachwuchs geschildert wurde, dürfte es nicht nur einsteigerfreundlich, sondern auch kinderverständlich sein.

    Ich bin darauf gekommen, weil es einfache, unkomplizierte Regeln hatte und ich ein System benötigte, welches ich auf einer Veranstaltung mit Rollenspielneulingen und -schnupperern einsetzen konnte.
    Tja, letztendlich bin ich dabei, neben meinem Hauptsystem DSA, hängen geblieben.

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    1. Schön, dass es Dir mit DS ganz ähnlich ging. Und ich muss nochmal hervorheben, dass die Charakterbögen dank der Bebilderung sehr eingängig sind.

      Wenn Du noch einen Link zu den erwähnten Foren-Threads posten könntest, würde ich mich freuen.

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