Dienstag, 24. Dezember 2013

In eigener Sache: Wünsch Dir was, Blogger (4) - Die Antwort

>>>>> Hey Eos. Jeeps hier. Melde Dich mal. Ich hätte da was zu erledigen. Ist zwar nur durchschnittlich lukrativ, aber Du spuckst bestimmten Leuten ja gern in die Suppe. Schnapp Dir Paule, der weiß ja, wie man richtig im Dreck wühlt und noch einen Dritten Deines Vertrauens. Heute Nacht könnte es nach Wuppertal gehen. Da muss aufgeräumt werden.<<<<<


Paule schaute mürrisch drein und grummelte: „Meinetwegen.“ Insgeheim freute er sich aber, als er Eos Einladung erhielt.
Die Stadt mit den sechstmeisten Regentagen in Deutschland. Der Ort, wo eine verzweifelte Gemeinde zusammen mit der AG Chemie Beton ins Tal geschissen hatte, bis sich das Ganze auf 4 Etagen über die Wupper erstreckte. Wo man Luftkurorts-Broschüren gedruckt hatte, die so bunt wie verlogen waren. Wo dem Klüngel das Geld endgültig ausgegangen war, nachdem sich die Investoren feige zurückgezogen hatten. Da sollte es heute Nacht hingehen.
Keine Anmeldung bei der Behörde, keine Spuren. Nur das alte „schnell rein und irgendwie heil wieder raus“ Spiel. Sie waren ja auch nicht zur Safari in der untersten Ebene. Glücksritter und Kammerjäger trieben sich mit vollautomatischen Hausordnungen dort unten manchmal rum, wenn die Stadt mal wieder peinlich geringe Kopfgelder auf freie Geister, Ghule oder anderes Kroppzeug ausgesetzt hatte. In dem Job wurde nicht nach einem gesucht, wenn man vermisst wurde. Es war umgekehrt. Dieses Mal war es ihr Job nach jemandem zu suchen.
Das Treffen mit dem Typen, der das Geld hat, fand in einem Café im Düsseldorfer Medienhafen statt. Paule musste sich in was Schickes zwängen. Herr Tanaka sprach nicht gern mit Elfen, also musste er das notgedrungen für Eos übernehmen. Sie hasste Rassisten, aber nicht ihr Geld. Also hatte sie keine Probleme damit. Und Nicky? Der war er selbst. Er konnte nicht anders. Es lag in seiner magischen Natur. Die beiden hatten noch nie durchschaut, wieso er hier im Diesseits war. Sie hatten beschlossen, dass es eines der vielen Geheimnisse der erwachten Mutter Erde war, warum Geister aus ihrer magischen Heimat hierher wechselten. Sie hatten wohl ihre Gründe und dieser eine Geist war nützlich.
Es war nicht das erste Vorstellungsgespräch für Paule als Gesicht der Gruppe. Er hatte auch schon vor dem Spiegel geübt und sein Japanisch vor kurzem nochmal aufgefrischt. Das lohnte sich nun. Sie hatten den Job und der Erfolgsbonus war angemessen. Die Kirschblüten mochten nur eines lieber als Macht und Sake: Zusehen, wenn eine Triade stolpert. Die Kölschen Koreaner hatten ihre frechen, kleinen Finger in Mediengeschäfte  gesteckt. Sie kontrollierten den kompletten Vertrieb aller BTL-Produktionen der kleinen Studios, die sich damit illegal über Wasser hielten. Und eines davon wollte all die kranken Ideen, von denen es Myriaden auf den Trid oder per Schnittstelle direkt in die Köpfe der Zahlenden und der Süchtigen geschafft hatten nochmal übertreffen.
Also schnappten sie sich einen Orkpenner aus Pulheim, bauten ihm ungefragt ein heißes SimDeck für Aufzeichnungszwecke ein und infizierten ihn ebenso ungefragt mit dem Menschlich-Metamenschlich-Vampirischen-Virus (MMVV) Typ I. Dann warfen sie ihn in das tiefste Drecksloch, das sie in Wuppertal finden konnten, nachdem sie zuvor dort noch alles mit Kameras vollgestopft hatten. Nun brauchte man nur noch regelmäßige Entführungsopfer hinterher werfen und schon gab es mit Hilfe einer angenehm kurzen Postproduktion neuen Stoff für Serienjunkies.
Tanaka wiederum bekam Geld für die Recherche der konkreten Infos dieser sich erschreckend gut verkaufenden, multimedialen Perversion. Noch mehr Geld bekam er für die Erledigung des Jobs. Die Drei bekamen einen Teil davon, wenn sie das für ihn erledigten. Das war die moderne Nahrungskette.


>>>>>Ich kann dir nicht helfen, Eos. Selbstredend habe ich eine große Auswahl an verschiedenstem Kartenmaterial. Die Karten sind auch alle ihr Geld wert. Ich kann aber nicht mit dem dienen was Du suchst. Aktuelles aus dem Wuppertal Untergrund? Das ist so eine Sache. Aktuelle Karten fertigt niemand an. Die etwas älteren sind zum größten Teil beim letzten Matrix-Crash verlorenen gegangen und die ganz alten Karten, die ich hätte, sind noch alle aus der Zeit bevor Wuppertal in den hässlichsten Plattenbau der Welt verwandelt wurde.
Was meinst Du? Nee, bei aller Liebe, Eos, aber die werde ich dir nicht geben. Denn du willst ja nicht nur in die Z-Ebene. Du willst nochmal eine Stufe tiefer. Die Kanalisation dort wurde schon seit einem halben Jahrhundert sich selbst überlassen. Da traut sich selbst das Kopfgeldjäger Dreckspack auf Critter Safari nicht runter. 
Hmm … ich würde sagen, du solltest ins Hollandviertel gehen. Halt Dich fern von den Iren. Bei Elberfeld West, Ebene C, Sektion J, Block 27F, kurz EW-C-J-27F gibt’s einen seit Jahr und Tag stillgelegten Aufzug. Da kannst Du mit Deinen Leuten direkt bis ganz nach unten. Da kommst Du im alten Sonnborn raus, nicht weit weg von den alten Bayer Werken, die von der AGC nicht mehr lange genutzt wurde. In der Talsohle sollte es noch einige Abstiege in die Kanalisation geben.
Nee, mehr kann ich nicht tun. Komm heil wieder und zahl Deine offene Rechnungen, Elfchen.<<<<<


Es stank erbärmlich. Als wäre der allgegenwärtige Anis-Duft vermischt mit altem Schweiß und Ruß im Viertel der Holländischen Flüchtlinge, die Großteils bei den Fleischtanks und Proteinzuchtanlagen der AG Chemie ihr Tagwerk verrichteten, nicht schon schlimm genug gewesen. Hier unten, unter dem Großstadtmoloch, dem Betonmonster, dem verfluchten Chemiewerk, war es um ein vielfaches schlimmer. Alles was selbst da oben weggeschmissen, entsorgt und weggespült wurde, landete früher oder später hier. Das Kondenswasser der verseuchten Wupper hielt die Decke zur industriell genutzten C-Ebene stets feucht. Schon vor längerer Zeit hatte sich ein schmieriger, grauer Schimmelpilz gebildet.
Die drei standen nun im ewigen Regen der D-Ebene, die auch Z-Ebene genannt wurde, da sie die Unterste war und zugleich einfach das Letzte. Von den bis zu einem halben Meter langen, tentakelartigen Auswüchsen des Pilzes tropfte unentwegt das Kondenswasser in dicken, dreckigen Tropfen herab. Im diffusen Licht der wenigen Lichtprojektoren, die überhaupt strahlten, warfen die Ruinen der Häuser und das Gerippe der Schwebebahn lange Schatten. Auf das, was sich dort angeblich versteckte, waren Kopfgelder ausgesetzt. Die drei mussten allerdings noch einmal tiefer suchen.
Eos Laune war sowieso schon von der schmutzigen, stinkenden Umgebung eingetrübt. Die Tatsache, dass das vertraute Rauschen, das sie sonst zwischen den Funkmasten begleitete, fehlte, reizte ihre Nerven zusätzlich. Nicky ging es ähnlich. Er sah die Welt, wie er meinte, wie sie wirklich war. Er las nicht die verblichenen Worte auf den Schildern, er sah die verwitterte Erinnerung an bessere Zeiten, begraben unter einem toten Himmel. Er bemerkte im Gegensatz zu den anderen, die fernen Auren von Ratten und Asseln in den dunklen Winkeln und Spalten. Aber auch sie konnten das ungute Gefühl und die einsame Hässlichkeit dieses Ortes nicht vertreiben.  Sie konnten sich nur gut darin verstecken.
Paule hatte sich für eine Nachtsichtbrille entschieden und schritt strammen Schrittes voran, während er den Sitz der Blend- und der Sprenggranate am Gürtel prüfte. Er fühlte sich wie in Flingern, auf dem Gelände des stillgelegten Müllkraftwerkes, nur dass er nicht unter freiem Himmel stand. „Macht mal hinne.“, raunte er. „Ich hab keinen Bock hier ´n ganzen Tag rum zu häng‘“. Er hatte irgendwas Kleines eingeatmet. Er gurgelte, holte es zusammen mit dem was da sonst noch war aus den Bronchien wieder hoch und rotzte auf einen vor langer Zeit herabgefallenen Ziegelstein. „Wat sacht die Ortung?“
„´N Scheißdreck sagt sie.“, schimpfte Eos. Ohne den Klang des Hintergrundrauschens zickte sie immer rum. „Ich kriege hier selten mal ein Signal. Aber der Zugang kann nicht mehr weit sein. Da vorne, die nächste Straße links rein. Da muss der Zugang irgendwo mitten auf der Straße sein.“, meinte sie. Paule provozierte die Elfe nur zu gerne. Aber er war jetzt vorsichtig. Der Spaß konnte schnell nach hinten losgehen, wenn sie in einer solchen Stimmung war. Selbst Nicky enthielt sich eines Kommentars.

Sie behielt Recht. Nicky beobachte aufmerksam die Umgebung, während Paule sich daran machte den Kanaldeckel hoch zu stemmen und beiseite zu schieben. „Bleibt dicht beisammen.“, flüsterte Eos vorsichtig nach dem Abstieg. Der Hefegestank der Abwässer und des ewigen Regens war hier, unterhalb der Z-Ebene nicht mehr so extrem. Wie um es auszugleichen gesellte sich allerdings der ekelhafte Geruch nach irgendetwas, das vor einiger Zeit gestorben sein musste dazu. Durch eine Öffnung in der Decke brach Licht, einer der wenigen funktionierenden Lichtprojektoren. Das half ihr dabei behutsam über den Schutt zu steigen. Sie alle drei waren bemüht möglichst leise durch den Gang unterhalb der Straße zu kommen. Sie wussten, dass das Vieh nicht weit sein konnte. Zudem wollten sie nicht ebenfalls von ihm so böse überrascht werden, wie die Unglücklichen zuvor.
„Wat sacht die Karte?“, wollte Paule wissen.
„Halts Maul und folge mir“, fauchte Eos zurück.
Wenige Schritte später meldete sich auch Nicky zu Wort: „Wir sind nicht allein.“
Nicky hatte seine physische Erscheinung aufgegeben und flog nun die Gänge der Kanalisation ab. Unter der Straße und Mutter Erdes Schoß doch so fern missfiel ihm diese Aufgabe. Aber es war spannend, gefahrvoll und wann bekam man schon mal Geld dafür Leute zu retten anstatt sie umzulegen?
Das Tunnelnetz war verwirrend angelegt. Zu wenig Leben gab es hier, als dass er sich problemlos hätte orientieren können. Ja, selbst im Astralraum war es nur auf Grund einiger Pilze, die auf dem Schmutz der Fliesen gediehen, gerade hell genug, um den Gang vor sich zu erkennen. Ein nur für ihn sichtbarer Schein kam aus dem nächsten Seitentunnel. Ein böses, verzweifeltes Licht. Keine Aura, mehr eine Erinnerung. Die Erinnerung an einen Schrei; den letzten. Hier war jemand gestorben.
Als er um die Ecke bog, sah er die Umrisse, von dem was das Ungeziefer übrig gelassen hatte. Allerdings fehlte der Kopf komplett. Aber den hatte der Wendigo zusammen mit einigen der Innereien ja auch immer zum Knabbern mitgenommen, wie Tanaka erwähnt hatte. Er konnte nicht sagen, welcher der kürzlich Gefangenen es war. Er drehte um und holte die anderen.
Sie waren in der Düsternis gut versteckt, doch Eos spürte die Kameras. Die anderen wussten, dass sie beobachtet wurden. Sie jedoch fühlte von wo die unbekannten Blicke auf ihr ruhten. Sie mussten mitten im Spielfeld sein. Dort wo Unbewaffnete in wilder Panik flohen bis der Wendigo sie riss. Die drei hatten den Unglücklichen gegenüber aber einen entscheidenden Vorteil, denn sie waren weder panisch noch wehrlos. 
Sie gingen nun auf einem Absatz. Neben sich das verrostete Gitter. Dahinter abfallend die 2 Meter tiefe Kuhle, in der hüfthoch die ekelerregende Mocke aus 30 Jahre vernachlässigter Kanalisierung stand. Die Backsteinwand neben und über ihnen war feucht und schmierig. 
Nicky bemerkte ihn zuerst. Er hatte wieder seine Gestalt angenommen. Sein Mantel flatterte, als er sich geschwind umdrehte. Eos entsicherte ihre Knarre. Paule ballte die Fäuste, stellte sich neben seine Kollegin.
Das Biest wusste um seine Entdeckung und lies die Luft mit einem Schrei erbeben, der im Tunnel von den Wänden vielfach zurückgeworfen wurde.
„Sei schön brav und leg Dich einfach hin.“, befahl Nicky. Es gelang ihm aber nicht dem untoten Ork seinen Willen aufzuzwingen. Dieser stürmte vor, stürzte sich mit vorgestreckten Armen auf ihn. Nicky wich gerade noch rechtzeitig in den Astralraum und zur Seite aus.
Eos legte an, nutzte die freigewordene Schussbahn. Sie ließ dem Vieh eine kurze Salve aus ihrer Halbautomatischen entgegen fliegen. Es schluckte die Schüsse, rannte ihr entgegen.
Paule stieß sie mit der Schulter gegen die Tunnelwand. Er machte einen schnellen Schritt vor, dann einen weiteren auf das Geländer. Von dort sprang er ab und landete tatsächlich hinter dem weißbepelzten Arm des Wendigos. Er packte noch im Sprung dessen Schulter, zog sich um ihn herum und trat ihm mit den angezogenen Knien in den Rücken. Der Wendigo stolperte vorwärts. Er rutschte einige Meter noch an Eos vorbei, ehe er wieder Halt fand. Mit wütendem Gebrüll machte er eine halbe Drehung und stürmte zurück.
Paule wollte das Spiel wiederholen. Doch diesmal war sein Gegner weniger überrascht. Paule hörte etwas knacken, als ihm die Luft mit einem Faustschlag aus den Lungen gedrückt wurde. Er prallte zur Seite über das Geländer und landete im Abwasser. Irgendwas Warmes glitt ihm über das Gesicht, als er aus der kalten Drecksbrühe auftauchte.
Der Wendigo hatte sich wieder Eos zugewandt, die mit 3 weiteren Schüssen aus ihrer Pistole ein weiteres Mal nichts Offensichtliches auszurichten schien. Der Infizierte holte weit aus und zuckte zusammen, als ihn ein Betäubungsblitz von Nicky traf, der sich die duale Natur des Fleischfressers zunutze machte. Er schlug dadurch unkontrolliert zu, erwischte aber zumindest Eos Arm. Das schlug ihr die Waffe aus der Hand. Sie ging schnell ein paar Schritte rückwärts und machte sich daran, ihr Katana vom Rückengurt zu lösen, während ein Platschen ihr verriet, wo ihre Feuerwaffe gelandet war.
Paule derweil, versuchte vergeblich aus der Rinne zu klettern, rutschte jedoch mehrfach ab ohne Halt zu finden. Dabei fluchte er, wie ein Zuhälter, dessen Nutten keine Kundschaft hatten.
Zumindest lenkte er damit die Aufmerksamkeit des Dicken auf sich. Dieser täuschte einen linken Schwinger gegen Eos an, um sich dann über das Geländer zu schwingen. Paule war halb im Wasser zu träge, zudem rutschte er auf irgendwas unbekannten aus. Das Vieh landete auf ihm. Er holte, trotz der Schmerzen in der Brust Luft. Es blieb einfach auf ihm sitzen.
„Nicky!“, schrie Eos. „Hol es von ihm runter!“
Paule fühlte, wie das Bilgewasser, in das er getaucht war an verschiedenen Stellen verschiedene Konsistenzen aufwies, dass sich eine Kralle in seinen Bauch bohrte und ihm schon langsam die Luft ausging. Er wand sich so wild er konnte, aber der Gewichtsvorteil war nicht auf seiner Seite.
Nicky konzentrierte sich. Er lies einen weiteren Betäubungsblitz entstehen. Dieses mal stärker, als er es sich selbst zutraute. Wie befürchtet überforderte er sich. Er drehte sich fast den eigenen Kopf auf links, verlor kurz die Orientierung und spürte wie lähmender Schmerz durch seinen Astralleib fuhr. Er konnte aber an der Aura erkennen, dass er sein Ziel nicht verfehlt hatte.
Der Wendigo riss die Arme hoch und drückte seine Handinnenflächen seitlich gegen den Schädel. Voller Pein schrie er auf.
Paule merkte, wie er sich befreien konnte und tauchte auf. Nicky nahm sich zusammen, erschien wieder im Diesseits versuchte Paule Kraft seiner Gedanken anzuheben. So schaffte es der Düsseldorfer bis ans Geländer und zog sich mit letzter Kraft über die Kante.
Ein Blick auf ihn verriet Eos, was er im Wasser verloren hatte und nun nicht mehr an seinem Gürtel hing.
Sie lauschte auf das Signal. Sie nahm Kontakt auf, in Gedanken flog sie durch die Menüs. Sie projizierte ihren Avatar in die Waffe. Sie überbrückte die Sicherheitseinstellungen und machte die Granate glauben, dass sie entsichert sei.
„Deckung!“, schrie sie und warf sich auf den Boden, neben die Wand. Nicky dematerialisierte. Paule wälzte sich von der Kante weg.
Der Wendigo erhob sich, machte sich daran aus dem Wasser ans Geländer zu springen. Bevor es dazu kam, schoss eine Fontäne hoch. Die Explosion verteilte Brackwasser, Fäkalien, verschiedenste Chemikalien, Plastikmüll und diverse Körperteile des Wendigo im Tunnel.
Paule und Eos nahmen nur noch Dunkelheit, Schmiere und ein unangenehm lautes Pfeifen wahr. 
Völlig durchnässt und verdreckt kamen sie zu dem Abschnitt, wo die Jagd stets begann. So wie sie stanken und aussahen, konnten sie den 3 Gestalten hinter dem Gitter nicht übelnehmen, dass diese zunächst zurückwichen und um Gnade winselten. Eos klärte das Missverständnis und sie führten die drei Schlitzaugen aus der Kanalisation hinaus. Paule sprach sich auf dem Rückweg dafür aus, die Sitze des Wagens nicht zu reinigen, sondern einfach ein neues Auto zu kaufen.


Tanaka zeigte sich erfreut. Er zahlte Restgeld und Bonus, in dem er ihnen die beglaubigten Credsticks aushändigte. „Soviel darf ich Ihnen verraten, denn sie werden es eh in den Nachrichten erfahren. Der Kurzschluss, der zu einem Brand in einem kleinen Kölner Fernsehstudio führte, zeugte selbstredend vom Erfolg des zweiten Teams, das ich beauftragte.“
„Gern geschehen. Beim nächsten Mal,“, erwiderte Paule, „können die andere durch die Scheiße waten.“

Sonntag, 22. Dezember 2013

In eigener Sache: Wünsch Dir was, Blogger (3)

Werter Leser,

lange habe ich hier nichts mehr von mir hören lassen. "Ich hatte viel zu tun." und andere gute Ausreden lasse ich jetzt einfach mal außen vor und komme direkt zu etwas produktivem. Denn ich habe trotz der Abwesenheit hier nicht den Wunsch vergessen, der für mich gelost wurde.

An Heiligabend werde ich den Wunsch in Gänze erfüllen. Aber hier schon mal vor ab ein Appetithappen.

Bei Wünsch Dir was Blogger. sind die Wünsche ja nun schon seit einiger Zeit verschickt und ich habe die große Ehre Niniane eine äußerst interessante Frage zu beantworten.

"Wohin führt dieser Gang."


Das Bild stammt von janbommes und steht lizenztechnisch unter CC-BY-2.0.

Und hier nun ein Vorgeschmack auf meine Antwort:



„Bleibt dicht beisammen.“, flüsterte Eos vorsichtig nach dem Abstieg. Der Hefegestank der Abwässer und des ewigen Regens war hier, unterhalb der Z-Ebene nicht mehr so extrem. Wie um es auszugleichen gesellte sich allerdings der ekelhafte Geruch nach irgendetwas, dass vor einiger Zeit gestorben sein musste dazu. Durch eine Öffnung in der Decke brach Licht, eines der wenigen funktionierenden Lichtprojektoren. Das half ihr dabei behutsam über den Schutt zu steigen. Sie alle drei waren bemüht möglichst leise durch den Gang unterhalb der Straße zu kommen. Sie wussten, dass das Vieh nicht weit sein konnte. Zudem wollten sie nicht ebenfalls von ihm so böse überrascht werden, wie die Unglücklichen zuvor.
„Wat sacht die Karte?“, wollte Paule wissen.
„Halt’s Maul und folge mir“, fauchte Eos zurück.
Wenige Schritte später meldete sich auch Nicky zu Wort: „Wir sind nicht allein.“